Sportpsychiatrie und -psychotherapie 

Die Jagd nach sportlichen Erfolgen lässt keinen Platz für Schwäche. Dabei sind Depressionen oder andere psychische Erkrankungen bei Sportlern nicht selten. Stigmatisierung der Betroffenen und mangelnde Information können fatale Folgen haben. Das Referat „Sportpsychiatrie und -psychotherapie“ der DGPPN hat deshalb ein bundesweites Unterstützungsnetzwerk aufgebaut, das sich um psychisch erkrankte Leistungssportler kümmert. 

Der tragische Suizid des Nationaltorhüters Robert Enke im Jahre 2009 ist ein drastisches Beispiel dafür, wie Leistungsvorgaben Profisportler unter Druck setzen können. Die kräftezehrenden Trainingseinheiten, der regelmäßige Wettkampfdruck und die ambitionierten Ziele entwickeln sich schnell zu chronischen Stressfaktoren. Sie können dazu führen, dass die Psyche in gewissen Lebensmomenten rebelliert: Angstzustände, Depressionen, Schlaf- oder Essstörungen sind die Folge. 

Ausgezeichnete Arbeit 

2010 hat die DGPPN deshalb das Referat „Sportpsychiatrie und -psychotherapie“ gegründet, das aus dem Universitätsklinikum Aachen heraus koordiniert und von der Robert-Enke-Stiftung unterstützt wird. Einen Arbeitsschwerpunkt bildet der Aufbau eines qualifizierten Netzwerks von Psychiatern und Psychotherapeuten, um der Problematik der psychischen Erkrankungen bei Leistungssportlern umfassend begegnen zu können. Gleichzeitig ist das Referat im Feld der klinischen Versorgung, der psychosozialen und biologischen Forschung, der Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie der Prophylaxe und Beratung tätig. Es zählt heute rund 70 aktive Mitglieder. Für die engagierte Arbeit wurde das Referat gemeinsam mit der Robert-Enke-Stiftung und der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum Aachen von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ 2012 ein „Ausgewählter Ort“ ausgezeichnet. 

Für Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Psychotherapeuten führt die DGPPN einmal jährlich einen Fortbildungsworkshop durch. Bei erfolgreicher Teilnahme an mind. 2 Workshops erhalten die Teilnehmer den DGPPN-Qualifikationsnachweis „Sportpsychiatrie und -psychotherapie“.

Schwerpunkte
  • Aufbau eines Netzwerkes von behandelnden Psychiatern und Psychotherapeuten im ambulanten und stationären Rahmen
  • Sportpsychiatrisch-sportpsychotherapeutische Ambulanzen
  • Qualitätssicherung der entsprechenden klinischen Arbeit
  • Organisation von Veranstaltungen
  • Forschung im Bereich der Sportpsychiatrie inkl. Versorgungsforschung und neurobiologischer Forschung
     
Kontakt

Univ.-Prof. Dr. med. Andreas Ströhle

Leiter des Referats

Charité–Universitätsmedizin Berlin
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Charitéplatz 1 | 10117 Berlin

Telefon: 030 450-517034
andreas.stroehle@charite.de

Dr. med. Karsten Henkel

Erster Stellvertretender Leiter des Referats
 

Christophsbad Göppingen
Faurndauer Str. 6-28 | 73035 Göppingen

Telefon: 07161 601-8449
karsten.henkel@christophsbad.de

Dr. med. Frank Helmig

Zweiter Stellvertretender Leiter des Referats
 

AMEOS Klinik Preetz
Am Krankenhaus 5a | 24211 Preetz

Telefon: 0434 285 800 80
Frank.Helmig@ameos.de

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