Mit dem Preis für Pflege- und Gesundheitsfachberufe in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik würdigt die DGPPN zukunftsweisende Projekte, Modelle und wissenschaftliche Untersuchungen im Bereich der Pflege- und Gesundheitsfachberufe in der psychiatrischen Behandlung, sowohl im ambulanten als auch im stationären Umfeld. Besonders geschätzt werden Arbeiten, die die Weiterentwicklung der Praxis fördern und innovative berufsgruppenübergreifende Ansätze unterstützen.
Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert und wird jährlich auf dem DGPPN Kongress im November in Berlin verliehen.
Bewerbungsfrist war der 30. Juni 2024.
Die Preise werden im Rahmen des DGPPN Kongresses verliehen, der vom 27. bis 30. November in Berlin stattfindet.
Preis für Pflege- und Gesundheitsfachberufe 2024: Tamara Großmann, Martin Holzke, Anna Heinsch und Prof. Andreas Meyer-Lindenberg© DGPPN | Claudia Burger
Martin Holzke, Anna Heinsch, Tamara Großmann, Zeit für Psyche ZfP Südwürttemberg
Das Team analysierte hinderliche und förderliche Faktoren bei der Umsetzung der Stationsäquivalenten Behandlung, auch StÄB genannt. In einer umfangreichen Erhebung quantitativer und qualitativer Daten an 10 Studienzentren konnte gezeigt werden, dass die Teamorganisation keinen Einfluss auf die Anzahl der stationären Wiederaufnahme der häuslich betreuten Patientinnen und Patienten hat. Einen eindeutig positiven Einfluss haben dagegen die Freiwilligkeit der Mitarbeitenden sowie ihre Beteiligung an der Planung. Für Praktizierende aller Gesundheitsfachberufe sind die Ergebnisse ermutigend und auch hilfreich, z.B. um etwaige Bedenken abzubauen. Die Handlungsempfehlungen können Einrichtungen auf dem Weg zur Entwicklung der STÄB unterstützen.
Titel der Arbeit: Empfehlungen zur Implementierung der stationsäquivalenten Behandlung: Ergebnisse der Prozessevaluation (Modul C1) der AKtiV-Studie
Preis für Pflege- und Gesundheitsfachberufe 2024: Markus Schmid und Prof. Andreas Meyer-Lindenberg © DGPPN | Claudia Burger
Markus Schmid; er ist Diplom-Heilpädagoge und Leiter der therapeutischen Dienste in der LVR-Klinik Viersen.
Die Ergotherapie in psychiatrischen Einrichtungen birgt ein vielerorts ungenutztes Potential: Die Unterstützung der Patientinnen und Patienten bei Aufgaben im Alltag außerhalb der Einrichtung und dadurch die Wiedergewinnung von Teilhabe. Die Abteilung Therapeutische Dienste der LVR-Klinik Viersen demonstrierte in beeindruckender Weise, wie seit 2012 über ein Jahrzehnt der Wandel von einer handwerksbasierten zu einer sog. betätigungsorientierten Ausrichtung der Ergotherapie vollbracht werden kann. Dafür wurden umfangreiche Umfragedaten erhoben, Mitarbeitende geschult, Netzwerke ausgebaut und Implementierungsprozesse analysiert. Das entwickelte Konzept besteht aus verschiedenen Interventionen, die sowohl die Einarbeitung neuer Mitarbeitender als auch die Einbindung in stationäre Behandlungen unkompliziert ermöglicht. Das Projekt ist konzeptuell hervorragend, innovativ und zukunftsweisend.
Titel der Arbeit: Und sie bewegt sich doch – Ergotherapie in einer psychiatrischen Klinik zukunftsweisend gemacht
Alle Bilder: © DGPPN | Claudia Burger
Martin Holzke, Leiter Zentralbereich Pflege und Medizin und Pflegedirektor im ZfP Südwürttemberg | Anna Heinsch, Pflegerische Abteilungsleitung der Allgemeinpsychiatrie in Wangen im Allgäu im ZfP Südwürttemberg | Tamara Großmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Ulm
v.l. Anna Heinsch, Tamara Großmann, Martin Holzke
v.l. Anna Heinsch, Tamara Großmann, Martin Holzke (2)
Markus Schmid, Leiter Therapeutische Dienste der LVR-Klinik Viersen
Bild von Markus Schmid © DGPPN | Claudia Burger
Markus Schmid_1
Markus Schmid_2
Mit dem Preis für Pflege- und Gesundheitsfachberufe in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik sollen vorbildliche, zukunftsweisende Projekte, Modelle und wissenschaftliche Untersuchungen der Pflege- und Gesundheitsfachberufe innerhalb der psychiatrischen Behandlungs- und Versorgungsformen (ambulantes und stationäres Setting) ausgezeichnet werden, die insbesondere die Praxisentwicklung unterstützen. Innovative interdisziplinäre Arbeiten werden sehr begrüßt. Der Preis kann geteilt werden.
Über die Vergabe des Preises entscheidet eine interdisziplinär besetzte Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. A. Meyer-Lindenberg (Präsident, Mannheim): L. Brings-Haase (Essen), B. Evers-Grewe (Essen), PD Dr. K. Frasch (Donauwörth), J. Kirchhof (Köln), Dr. A. Nienaber (Basel), Dr. S. Schoppmann (Basel), Dr. B. Wilms (Querfurt).
Der Preis für Pflege- und Gesundheitsfachberufe in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik wurde 2023 nicht verliehen.
Dr. Lydia Riedl
Philipps-Universität Marburg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
„Ein neuer Interventionsansatz mit dem Fokus auf den sozialkommunikativen Fähigkeiten von Patient*innen mit Schizophrenie: Effekte eines spezifischen Sprach-Gestik-Trainings auf die Lebensqualität und die neurale Verarbeitung“
Ute Thevissen, Varinja Blume
Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes‐ und Jugendalters
„Pilotprojekt zum Home Treatment bei der juvenilen Anorexia nervosa“
Bis 2020 hat die DGPPN den Preis für Pflege- und Gesundheitsfachberufe in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Verbindung mit der Stiftung für Seelische Gesundheit verliehen.
Anna Hegedüs
Kalaidos Fachhochschule Schweiz, Careum Forschung, Zürich
„Patient/innen im Übergang von der stationären psychiatrischen Versorgung in das häusliche Umfeld: Beurteilung und Anwendbarkeit von begleitenden Interventionen für Patient/innen im Übergangsprozess“
Dr. Eva Terbuyken-Röhm
LVR-Klinik Viersen
„Offener Spielraum in der geschlossenen Station – Musiktherapie in der Akutpsychiatrie der LVR-Klinik Viersen“
Ann-Kathrin Mc Cutcheon, Enrico Schöppe, Nicole Stiehm, Karin Morgenstern, Andre Voigt, Edwin Emilio Velasquez Lecca, Heike Helber-Böhlen, Stefan Weinmann, Dorothea Jäckel, Johanna Baumgardt, Andreas Bechdolf
Vivantes, Klinikum Am Urban, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Berlin
„Multiprofessionelle Implementierung und Evaluation des Safewards-Modells auf zwei geschützten akutpsychiatrischen Stationen“
Katharina Stengler, Mathias Alberti
Helios, Park-Klinikum Leipzig, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
„WORK2gether“
Dr. Kathrin Seifert
Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg | Universitätsklinikum Bonn
„Fototherapeutisches Behandlungsmodell zur künstlerisch-kunsttherapeutischen Behandlung depressiver Patienten“
Corinna Salbach, Hans-Joachim Bretscher und das AGFA-Team
Rheinhessen-Fachklinik Alzey
„Gerontopsychiatrische Fachambulanz (AGFA) mit dyadischer Behandlung im häuslichen Umfeld und dem Ziel, stationäre Aufenthalte und medikamentöse Behandlung von dementiellen Menschen zu vermeiden“
Andreas Pfeiffer, Werner Höhl
LVR-Klinikum Düsseldorf
„Handeln gegen Trägheit“
Tim Fleiner, Prof. Dr. Wieben Ziljstra, René Depiereux, PD Dr. Peter Häussermann
Deutsche Sporthochschule Köln | LVR-Klinik Köln
„Gerontopsychiatrie in Bewegung“
Jenny Hufenreuter-Stoll, Josephine Otto, Prof. Dr. Michael Linden und das Team der Ergotherapie Forschungsgruppe Psychosomatische Rehabilitation
Charité – Universitätsmedizin Berlin | Rehazentrum Seehof der Deutschen Rentenversicherung Bund, Teltow
„Randomisiert vergleichende Untersuchung der therapeutischen Wirkungen von zwei Ergotherapiegruppen“
Manuel Stadtmann, Dr. Jochen Binder, Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker, Prof. Dr. Wilfried Schnepp
Kooperation Universität Witten Herdecke und Universität Zürich
„Symptommanagement bei komplexen posttraumatischen Belastungsstörungen“
Dr. Uwe-Bernd Schirmer, Dr. Marina Schall
Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg | Universität Konstanz
„Verbesserung der Empathiefähigkeit durch ein Trainings- und Praxistransfercoachingprogramm Einfühlsame Gesprächsführung“
Dorothea Jäckel, R. Hertig, C. Opperschall, A. Lanzarone, Holger Hoffmann
Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD)
„ready@work - Integrationsprogramm mit Mehrwert“
Angelika Lacroix, Dr. Gisbert Eikmeier
Klinikum Bremerhaven‐Reinkenheide, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
„Genesungsbegleiter in der Psychiatrie“
Eckehard Schlauß, Prof. Dr. MBA Albert Diefenbacher, Uwe Kropp, Prof. Dr. Torsten Kratz
Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, Berlin
„Etablierung eines clinical pathway durch Liaisonpflege im Rahmen der Prävention und Behandlung älterer Patienten mit Delir auf chirurgischen Stationen im Allgemeinkrankenhaus“
Yvonne Treusch und das interdisziplinäre VIDEANT-Team
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Institut für Ergotherapie, Departement Gesundheit
„Apathie bei Pflegeheimbewohner(n)/innen mit Demenz: Effekte einer interdisziplinären ergo- und sporttherapeutischen Intervention“
Susanne Lauschke, Julia Eisold, Falk Marks
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Interdisziplinäre Akutgeriatrie (Psychiatrie, Innere Medizin, Neurologie), Dresden
„Entwicklung eines evidenzbasierten manualisierten Leitfadens für eine klientenzentrierte häusliche Ergotherapie bei Demenz (ERGODEM)“
André Nienaber, B.A., Prof. Dr. Michael Schulz, Bruno Hemkendreis, Michael Löhr, M.A.
LWL-Klinik Lengerich, Fachhochschule der Diakonie Bielefeld, LWL-Klinikum Gütersloh
„Die Überwachung der Patientinnen und Patienten in der stationären psychiatrischen Akutversorgung - Eine Literaturübersicht und die daraus abzuleitenden Konsequenzen für die praktische Umsetzung - Leitlinie Intensivbetreuung“
Dr. J. Feuchtinger, Prof. Dr. K. Fritzsche, J. und Team
Universitätsklinikum Freiburg
„Die Psychosomatik Liaison Nurse am Universitätsklinikum Freiburg“
Ina Jarchov-Jádi, Dr. Lieselotte Mahler
Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus
„Weddinger Modell – Ein patientenzentriertes, trialogisch ausgerichtetes Behandlungskonzept“
Sabine Kühnel, Livia Koller
Bezirkskrankenhaus Augsburg, St. Gregor Kinder-Jugend- und Familienhilfe
„Kindersprechstunde im Bezirkskrankenhaus Augsburg“