31.05.2024 | zur Europawahl

Eine Stimme für Demokratie, Menschlichkeit und psychische Gesundheit 

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Die DGPPN ruft dazu auf, sich am 9. Juni an der Wahl zum Europäischen Parlament zu beteiligen und ein Zeichen für Demokratie zu setzen. Menschlichkeit, Vielfalt und Pluralismus – dafür steht die DGPPN als medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft. Sie engagiert sich gemeinsam mit ihren europäischen Partnerorganisationen auch über Ländergrenzen hinweg für die Belange von Menschen mit psychischen Erkrankungen. So unterstützt sie auch das Manifest der European Psychiatric Association (EPA), das die Politik dazu auffordert, sich europaweit für weitere Verbesserungen im Bereich der psychischen Gesundheit einzusetzen. 

Radikalisierte und menschenfeindliche politische Positionen sind eine Gefahr für das gesellschaftliche Miteinander. Insbesondere Menschen mit psychischen Erkrankungen sind von minderheitenfeindlichen Ideologien betroffen. Mit Blick auf die Europawahl hat die EPA nun ein Manifest mit Forderungen für eine Verbesserung der Situation psychisch erkrankter Menschen formuliert. Auch die DGPPN engagiert sich für die Umsetzung dieser Ziele:

1. Harmonisierung der Gesundheitsversorgung

Mit Behandlungsleitlinien, Fort- und Weiterbildungen und der Vernetzung von Forschenden zu aktuellen Versorgungsthemen, unter anderem auf dem DGPPN Kongress, setzt die DGPPN Standards und Anreize für eine qualitativ hochwertige Versorgung. 

2. Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Personalsituation im Bereich Psychische Gesundheit

Die DGPPN setzt sich für eine Verbesserung der Personalsituation ein und engagiert sich für Personalbemessungsmodelle, die sich am Behandlungsbedarf der Patientinnen und Patienten orientieren. Mit der Nachwuchsinitiative Generation PSY unterstützt sie zudem junge Medizinerinnen und Mediziner im Fach Psychiatrie und Psychotherapie.

3. Ethische Standards fördern und vereinheitlichen

Die DGPPN gibt die S3-Leitlinie „Verhinderung von Zwang“ heraus. Das Thema Patientenautonomie stand 2022 im Mittelpunkt des DGPPN Kongresses, auch ein Dossier zu diesem Thema hat die Fachgesellschaft veröffentlicht. Kürzlich wurde von der DGPPN-Kommission „Ethik und Recht“ zudem ein Formular für eine Patientenverfügung für den Bereich der psychischen Gesundheit entwickelt, mit dem Menschen für den Fall einer psychischen Krise oder Erkrankung vorsorgen können. 

4. Neue Antworten für eine sich weiterentwickelnde Welt finden

Ob COVID-19, Klimawandel oder Digitalisierung – die DGPPN begegnet aktuellen Entwicklungen aktiv. Zu neuen Themen richtet sie Task-Forces ein, die Empfehlungen erarbeiten und Handlungsmöglichkeiten vorschlagen. Zudem stellt sie Gelder für Forschung zum Zusammenhang von Klimawandel und psychischer Gesundheit zur Verfügung. Im November geht sie mit einem Mental Health Hackathon der Frage nach, welche Potenziale die Digitalisierung für Psychiatrie und Psychotherapie hat. 

5. Forschung und Implementierung von Projekten für psychische Gesundheit und Prävention fördern

Die Fachgesellschaft bringt sich kontinuierlich in politische Prozesse ein, um die Situation von Menschen mit psychischen Erkrankungen zu verbessern. Sie fördert Forschung und den Wissenstransfer durch Angebote wie den DGPPN Kongress oder das DGPPN-Hauptstadtsymposium. Auch setzt sie sich für nachhaltige Forschungsstrukturen wie beispielsweise das 2023 gegründete Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit und deren Finanzierung ein.

 

Förderung der psychischen Gesundheit in der EU

Die Europäische Kommission hat im Juni 2023 einen neuen strategischen Ansatz zur Förderung der psychischen Gesundheit in der EU verkündet. Der Grundgedanke: Die psychische Gesundheit ist ein wesentlicher Aspekt der menschlichen Gesundheit. Sie wird durch individuelle und externe Faktoren wie den Zustand der Gesellschaft, der Wirtschaft oder der Umwelt beeinflusst. Jede Bürgerin und jeder Bürger der EU soll Zugang zu angemessener und wirksamer Prävention sowie zu hochwertiger und bezahlbarer psychischer Gesundheitsversorgung und Behandlung haben. Dazu wurde vom Parlament ein umfassender Forderungskatalog verabschiedet. Die DGPPN begrüßt und unterstützt diese Initiativen und wird die weitere Umsetzung der Pläne in der kommenden Legislaturperiode verfolgen und begleiten.

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