Der Klimawandel betrifft nicht nur die Umwelt, sondern beeinflusst auch unsere Psyche. Studien belegen, dass psychische Erkrankungen in Folge von steigenden Temperaturen und extremen Wetterereignissen zunehmen. Viele Zusammenhänge sind allerdings noch weitgehend unbekannt. Welche Menschen sind besonders anfällig? Wie kann man sie unterstützen? Und was bedeutet das alles für das psychiatrische Versorgungssystem? Als medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit will die DGPPN dazu beitragen, diese Wissenslücken zu schließen und schreibt daher Forschungsmittel für eine wegweisende Studie in Höhe von 150.000 Euro aus.
Umweltschutzmaßnahmen, gezielte Prävention und adäquate psychosoziale Interventionen sind notwendig, um das Ausmaß der psychischen Belastung der Weltbevölkerung zu begrenzen. Das Forschungsfeld zu Zusammenhängen zwischen Klimawandel und psychischer Gesundheit ist relativ jung, viele Fragen sind noch unbeantwortet. Um Antworten auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung zu finden, soll entsprechende Forschung finanziell gefördert werden.
Die Förderbekanntmachung zielt auf grundlagenorientierte, klinische oder epidemiologische Studien zu Zusammenhängen zwischen Klimawandel und psychischer Gesundheit sowie auf Versorgungsforschung zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die psychiatrische Versorgung in Deutschland. Mögliche Forschungsinhalte sind:
Antragsberechtigt ist grundsätzlich jede Wissenschaftlerin und jeder Wissenschaftler in der Bundesrepublik Deutschland, deren wissenschaftliche Ausbildung – in der Regel mit der Promotion – abgeschlossen ist. In der Regel nicht antragsberechtigt sind Mitarbeitende in einer Einrichtung, die die sofortige Veröffentlichung der Ergebnisse in allgemein zugänglicher Form nicht gestatten würde.
Im Rahmen der Ausschreibung 2023 fördert die DGPPN bis zu 150.000 Euro zzgl. USt von derzeit 19 % für Personalmittel, Mittel für wissenschaftliche Geräte, Verbrauchsmaterial, Reisen und sonstige Kosten (z. B. Kosten für Monitoring, Patienten-/ Probandenversicherungen, Rekrutierungskosten, Patientenpauschalen, Aufträge an Dritte).
Die Förderdauer beträgt 24 Monate, maximal 36 Monate. Fortsetzungsanträge sind nicht vorgesehen. Der Projektbeginn sollte im Jahr 2024 liegen.
Neben einer hohen wissenschaftlichen Qualität und Originalität auf internationalem Niveau und klinischer Relevanz muss sich das Forschungsvorhaben durch folgende Aspekte auszeichnen:
Der Antrag auf Förderung durch die DGPPN muss folgende Unterlagen (siehe Downloads) enthalten und von der Projektleitung unterschrieben sein:
Die eingegangenen Anträge werden durch eine unabhängige Kommission bewertet, die über die Förderung eines Projekts entscheidet. Ein Vorstandsbeitrat berät und unterstützt die unabhängige Kommission. Mitglieder der Kommission sind:
Die Bewertung erfolgt nach den folgenden Kriterien:
Entsprechend den oben angegebenen Kriterien und ihrer Bewertung wird ein Forschungsvorhaben ausgewählt. Das Ergebnis wird den Antragstellenden schriftlich mitgeteilt.
Die Anträge auf Forschungsförderung sind bis einschließlich 31. März 2024 per E-Mail in einer PDF an den Präsidenten der DGPPN zu richten:
Prof. Dr. med. Andreas Meyer-Lindenberg
DGPPN-Geschäftsstelle
Reinhardtstr. 29
10117 Berlin
sekretariat[at]dgppn.de
Kontakt für Rückfragen:
Dr. Julia Sander
T 030 2404 772-34
widi[at]dgppn.de
Förderbekanntmachung der DGPPN zur Erforschung des Zusammenhangs von Klimawandel und psychischer Gesundheit inkl. Anlagen [PDF] | 29.11.2023