Das gestern von DGPPN und zahlreichen Fachverbänden der Öffentlichkeit vorgestellte, gemeinsam entwickelte Modell für eine neue, am Bedarf des Patienten orientierte Personalbemessung in der Psychiatrie soll als Blaupause für eine zukunftsorientierte Personalbemessung dienen. Es hat bereits eine erste Machbarkeitsstudie erfolgreich durchlaufen, die Ergebnisse liefern die aktuell beste verfügbare Evidenz für eine leitliniengerechte Personalausstattung. Die DGPPN und alle beteiligten Fachverbände plädieren deshalb für eine Berücksichtigung des Modells und der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie bei den Beratungen zur Weiterentwicklung der G-BA-Richtlinie.
Zentrale Inhalte:
Das Plattform-Modell unterscheidet Personalbedarfe, die direkt für die Behandlung des einzelnen Patienten notwendig sind, von solchen, die indirekt durch den Behandlungsbedarf bestimmt werden und dem Setting zuzuordnen sind (z. B. voll- und teilstationär, Regel- und Komplexbehandlung in der psychosomatischen Medizin), und von solchen, die sich auf institutioneller Ebene ergeben, wie z. B. die gemeindepsychiatrische Vernetzung und die Notfallversorgung durch die Einrichtung.
Die von der Plattform auf diesem Verständnis aufbauend entwickelten Tätigkeitsprofile der jeweiligen Berufsgruppen berücksichtigen die Anforderungen einer leitlinien- und patientenorientierten, soweit möglich evidenzbasierten und an den Patientenrechten orientierten Behandlung und wurden anhand der aktuellen Versorgungssituation entwickelt.
Weitere Information
Psychiatrische Versorgung in Gefahr: Neue Personal-Richtlinie konterkariert gesetzlichen Auftrag (PM 20.09.19)