Psychische Erkrankungen sind Volkskrankheiten. Jeder Vierte in Deutschland ist betroffen. Insbesondere Menschen, die unter einer schweren psychischen Erkrankung leiden, haben Anspruch auf eine hohe Versorgungsqualität. Personal und Zeit sind dabei die wichtigsten Faktoren und dennoch seit Jahren zu niedrig angesetzt. Die neue Personalrichtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) enttäuschte, aber die kürzlich vom Bundestag verabschiedete Änderung der Bundespflegesatzverordnung gibt ein positives Signal, das jedoch nicht ausreicht. Eine Petition des Bundesverbands der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (BApK) ruft jetzt den Gesetzgeber auf, geeignete Maßnahmen für eine leitliniengerechte Personalausstattung zu treffen und damit Verantwortung für die Menschen in psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken zu übernehmen. Die DGPPN unterstützt die Petition ausdrücklich.
Verbände von Betroffenen und Angehörigen, wissenschaftliche Fachgesellschaften sowie viele fachübergreifende Einrichtungen sind enttäuscht von der vom G-BA veröffentlichten Personalrichtlinie. Das Ergebnis, das die höchste Instanz der ärztlichen Selbstverwaltung nach jahrelangen Beratungen im Oktober präsentierte, wird dem gesetzlichen Auftrag zur Vorgabe einer leitliniengerechten Personalausstattung nicht gerecht. Die kürzlich durch den Bundestag verabschiedete Anpassung der Bundespflegesatzverordnung ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, verlangt aber weitreichendere Maßnahmen. „Der Gesetzgeber ist jetzt aufgerufen, Verantwortung für alle Menschen in der psychiatrischen Versorgung zu übernehmen und den Kurs neu festzulegen. Wir alle brauchen jetzt konkrete Maßnahmen zur Sicherstellung einer leitliniengerechten Behandlung“, betont Prof. Heinz, Präsident der DGPPN. „Die DGPPN unterstützt deshalb das Bündnis „Mehr Personal und Zeit für psychische Gesundheit“ und die beim Deutschen Bundestag eingereichte Petition – unterschreiben Sie mit!“, so Heinz weiter.
Mit ihrer Petition fordert der BApK den Gesetzgeber auf, geeignete Maßnahmen zu beschließen, damit in psychiatrischen, kinder- und jugendpsychiatrischen und psychosomatischen Kliniken flächendeckend und in allen Altersgruppen ausreichend Personal und genügend Zeit für eine gute Behandlung zur Verfügung stehen.
Mehr Personal und mehr Zeit sind notwendig für
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Gesundheitspolitische Themen werden auch auf dem DGPPN Kongress 2019 diskutiert.
Vom 27.–30.11.2019 treffen sich über 9000 Ärzte, Wissenschaftler und Therapeuten zu Europas größtem Fachkongress für die psychische Gesundheit in der Hauptstadt. Das Thema Personalausstattung in Psychiatrie und Psychosomatik wird auch hier eine große Rolle spielen.
Journalistinnen und Journalisten können sich kostenlos für den Kongress akkreditieren lassen.