01.12.2022 | Pressemitteilung

DGPPN-Preise 2022 – 100.000 Euro für herausragende Arbeiten

Mit einer Reihe von Preisen zeichnet die DGPPN jedes Jahr exzellente Arbeiten und Projekte aus, die einen neuen Zugang zu psychischen Erkrankungen, ein neues Verständnis von Diagnostik und Therapie sowie mehr Wissen über deren Ursachen und Entstehung vermitteln. Die Preise haben ein Gesamtvolumen von rund 100.000 Euro und gehen an anerkannte Forschende, wissenschaftlichen Nachwuchs, Medienschaffende, Vertreterinnen und Vertreter besonderer Versorgungsmodelle sowie Projekte oder Gruppen, die sich für die Entstigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen engagieren. Die Preise wurden im Rahmen des DGPPN Kongresses verliehen, der vom 23.–26. November im CityCube Berlin stattfand.

KATEGORIE WISSENSCHAFT:

DGPPN-Preis zur Erforschung von psychischen Erkrankungen (Dotierung: 3 x 5000 Euro)

Dieser Preis richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit herausragenden Forschungsarbeiten und zukunftsweisenden Modellen zu bedeutsamen Entwicklungen im Bereich der psychischen Erkrankungen und deren Behandlung beitragen.

Preisträger: Prof. Dr. Dusan Hirjak, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim
Forschungsschwerpunkt: Die Rolle neuronaler Mechanismen für die Entstehung genuiner und medikamenteninduzierter sensomotorischer Auffälligkeiten, sowie Untersuchungen darüber, ob die Modulation dieser Mechanismen dazu beitragen kann, neue Strategien für die Früherkennung und Behandlung psychischer Erkrankungen zu entwickeln.

Preisträger: Prof. Dr. Nikolaos Koutsouleris, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Ludwig-Maximilians-Universität München 
Forschungsschwerpunkt: Entwicklung prädiktiver Modelle für psychiatrische Erkrankungen, um eine objektive, quantitative und einzelfallbasierte (Differenzial-)Diagnostik, Prognostik und Therapieauswahl zu ermöglichen. Nutzbarmachung medizinischer KI für die Entwicklung prädiktiver Modelle.

Preisträgerin: PD Dr. Miriam Schiele, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Freiburg
Forschungsschwerpunkt: Genetik, Epigenetik und Neuropsychologie sowie Ätiologie und Therapie psychischer Erkrankungen, insbesondere Angst-, Zwangs- und affektiver Erkrankungen.

 

DGPPN-Forschungspreis: Prädiktive, präventive und personalisierte Medizin in Psychiatrie und Neurologie (Dotierung: 10.000 Euro)

Das Fördergeld für diesen Preis wurde vom ehemaligen Förderverein „Psychopharmakotherapie e. V.“ an die DGPPN gespendet.

Preisträger: Prof. Dr. Nils Opel, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Jena
Forschungsschwerpunkt: Aufklärung der neurobiologischen Grundlagen affektiver Erkrankungen und die Übertragung dieser Einsichten zur Verbesserung der Diagnostik und Behandlung psychischer Erkrankungen in der klinischen Routine.

 

DGPPN-Promotionspreis – Hans-Heimann-Preis (Dotierung: 3 x 6000 Euro)

Der Preis wird zu Ehren des Schweizer Psychiaters und Psychotherapeuten sowie langjährigen Direktors der Psychiatrischen Universitätsklinik Tübingen Prof. Dr. Hans Heimann (1922–2006) an drei Tandems aus Doktorandin bzw. Doktorand und Betreuungsperson verliehen. Das Preisgeld erhalten jeweils die Promovierenden.

Preisträger-Tandem: Dr. Janos Kalman (Doktorand) und Prof. Dr. Thomas G. Schulze (Betreuer), Ludwig-Maximilians-Universität München 
Titel der Arbeit: „Genetic Characterization of Age and Polarity at Onset in Bipolar Disorder“

Preisträger-Tandem: Dr. Frederike Stein (Doktorandin) und Prof. Dr. Axel Krug (Betreuer), Philipps-Universität Marburg
Titel der Arbeit: „Investigation of Dimensional Phenomenology and Neurobiology across Affective and Psychotic Disorders“

Preisträger-Tandem: Dr. Andrea Zülke (Doktorandin) und Prof. Dr. Steffi G. Riedel-Heller (Betreuerin), Universität Leipzig
Titel der Arbeit: „Employment Status and Psychosocial Quality of Work: Associations with Depressive Symptoms in a Population-Based Cohort Study“

 

KATEGORIE VERSORGUNG

DGPPN-Preis für Versorgungsforschung in Psychiatrie und Psychotherapie (Dotierung: 10.000 Euro)

Mit diesem Preis sollen Relevanz, Attraktivität und Kompetenzentwicklung der Versorgungsforschung in Psychiatrie und Psychotherapie gestärkt werden.

Preisträger: Dr. Dr. Kerem Böge Charité – Universitätsmedizin Berlin
Forschungsschwerpunkt: Ein interdisziplinärer Forschungsansatz, der qualitative und quantitative, patientenzentrierte, teilnehmer-involvierte und digitale Therapieapplikationen bis hin zu Big-Data-Forschungsmethoden umfasst. Dazu gehören große nationale und internationale multi- oder monozentrische Projekte, die biologische und soziale Grundlagen, psychologisch-klinische Interventionen sowie öffentliche Einstellungen, Stigmatisierungsprozesse und Migration fokussieren.

 

DGPPN-Preis für Pflege- und Gesundheitsfachberufe in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (Dotierung: 5000 Euro)

Mit diesem Preis werden vorbildliche, zukunftsweisende Projekte, Modelle und wissenschaftliche Untersuchungen der Pflege- und Gesundheitsfachberufe zu psychiatrischen Behandlungs- und Versorgungsformen ausgezeichnet, die insbesondere die Praxisentwicklung unterstützen. Innovative berufsgruppenübergreifende Arbeiten werden begrüßt.

Preisträgerin: Dr. Lydia Riedl, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Philipps-Universität Marburg
Projekt: „Ein neuer Interventionsansatz mit dem Fokus auf den sozialkommunikativen Fähigkeiten von Patient*innen mit Schizophrenie: Effekte eines spezifischen Sprach-Gestik-Trainings auf die Lebensqualität und die neurale Verarbeitung“

 

KATEGORIE GESELLSCHAFT

DGPPN-Medienpreis für Wissenschaftsjournalismus (Dotierung: 15.000 Euro)

Prämiert werden originäre und originelle journalistische Arbeiten, die zur Popularisierung wissenschaftlicher Sachverhalte aus den Bereichen Psychiatrie, Psychotherapie und seelische Gesundheit beitragen.

Preisträger: Christopher Bonnen
Titel des Beitrags: „Transmittergewitter“, GEO Nr. 2/22

 

DGPPN-Preis für Philosophie und Ethik in Psychiatrie und Psychotherapie (Dotierung: 2 x 3000 Euro)

Der Preis wird an Beiträge vergeben, die zu einem Erkenntnisgewinn für Grundfragen der Psychiatrie und Psychotherapie einerseits und für die Philosophie (Medizinethik, Anthropologie und Wissenschaftstheorie) bzw. für die Geistes- und Sozialwissenschaften andererseits beitragen.

Preisträger: Pablo Hubacher Haerle, Pembroke College, University of Cambridge
Titel der Arbeit: „Is OCD Epistemically Irrational?“

Preisträger: Ricarda Münch, Prof. Dr. Dr. Henrik Walter und PD Dr. Sabine Müller, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Titel der Arbeit: „Should Behavior Harmful to Others Be a Sufficient Criterion of Mental Disorders? Conceptual Problems of the Diagnoses of Antisocial Personality Disorder and Pedophilic Disorder”

 

DGPPN-Antistigma-Preis (Dotierung: 3 x 3333 Euro)

Der Preis wird in Verbindung mit dem Aktionsbündnis Seelische Gesundheit verliehen. 

Preisträger: AG Vorurteilsfrei
Projekt: Die Arbeitsgruppe versteht sich als trialogischer Zusammenschluss, der sich für die Entstigmatisierung von Menschen mit psychischen Krisenerfahrungen einsetzt. Es gibt inhaltlich vier Schwerpunkte für die Entstigmatisierungsarbeit: Forschung, Interventionen, Veranstaltungen und Sozialrecht.

Preisträger: Kopfsachen e. V.
Projekt: In den Workshops des Vereins erwerben Jugendliche Wissen und Kompetenzen im Umgang mit der eigenen mentalen Gesundheit. Die Tools und Maßnahmen wirken präventiv gegen die Entwicklung psychischer Erkrankungen.

Preisträger: Psychisch fit in der Grundschule: Unsere „verrückten“ Familien!
Initiator: Irrsinnig menschlich e. V.
Projekt: Ein Schulprogramm, das sich zum Ziel gesetzt hat, Stigmata abzubauen, Kinder zu entlasten, Hilfesuchverhalten zu verbessern sowie die Schulgemeinschaft zu stärken. Dadurch wird das schwierige Thema (psychische) Krisen in der Familie in der Schule besprechbar gemacht.

 

Ulrike-Fritze-Lindenthal-Preis (Dotierung: 2 x 5000 Euro)

Der Preis wird in Verbindung mit der Stiftung für Seelische Gesundheit verliehen. Er wird ermöglicht durch eine Stiftung aus dem Privatvermögen von Prof. Dr. Jürgen Fritze und seiner verstorbenen Frau. Mit dem Preis sollen Projekte, Institutionen und Selbsthilfegruppen gewürdigt werden, die sich für eine nachhaltige Entstigmatisierung und Förderung der Autonomie von Menschen mit psychischen Erkrankungen engagieren.

Preisträger: Galerie ART CRU
Initiator: Verein PS-Art e. V.  
Projekt: Der Verein besteht aus einem Netzwerk verschiedener psychosozialer Institutionen aus Berlin. Er wurde 2008 gegründet, heute sind dort mehrere ehrenamtlich Mitarbeitende tätig. Der Verein entwickelt Aktivitäten und Initiativen, um das gesundheitliche Wohl von Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen zu verbessern.

Preisträger: Ini Psy
Initiator: Cusanuswerk e. V.
Projekt: Die Ini Psy ist ein stipendiatischer Zusammenschluss im Sinne einer Interessengemeinschaft, die sich an aktuelle und ehemalige Stipendiaten des Cusanuswerks richtet und sich für eine lebendige Auseinandersetzung mit Krisen, psychischen Erkrankungen und Unvollkommenheit engagiert. Das Cusanuswerk wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

 

WEITERE PREISE

DGPPN Best Paper Award (Dotierung: 2500 Euro)

Diese Auszeichnung wird in Kooperation mit Springer Medizin für den herausragendsten Beitrag auf dem Gebiet der Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in der Fachzeitschrift „Der Nervenarzt“ im Jahr 2021 vergeben.

Preisträger: Prof. Dr. Jonathan Repple, Universitätsklinikum Frankfurt und Prof. Dr. Nils Opel, Universitätsklinikum Jena
Titel der Arbeit: „Sport und körperliche Bewegung bei unipolarer Depression“

 

DGPPN-Posterpreise (Dotierung: 7x 500 Euro)

Auszeichnung für die besten Poster, die auf dem DGPPN Kongress 2022 präsentiert wurden.

Preisträgerin: Dr. Anne-Kathrin Gellner, Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Titel des Posters: „Interneuronal Networks of the Primary Motor Cortex Are Chronically Altered after Chronic Social Defeat Stress in Mice”

Preisträger: Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Stiftung Deutsche Depressionshilfe; Dr. Hanna Reich de Paredes, Forschungszentrum Depression
Titel des Posters: „Time-Series Analysis of Undetermined Death Rates Compared to Suicide Death Rates in Germany: Considerations for Evaluating Anti-Suicide Interventions”

Preisträger: Max Kayser, Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie – AG Hirnstimulation
Titel des Posters: „Drawing New Lines – Machine-Learning Guided Response Prediction and Bio-Signal Analysis of ECT Index Series“

Preisträgerin: Jana Reinhardt, Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Titel des Posters: „Evaluation einer Internettherapie für posttraumatischen Stress nach belastenden Ereignissen im Arztberuf (IPSA)“

Preisträgerin: Stella Schmotz, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Arbeitsgruppe Klinische Neuropsychologie
Titel des Posters: „Onlinebasierte Selbsthilfe bei körperbezogenen repetitiven Verhaltensweisen“

Preisträgerin: Nimmy Varghese, Universität Basel, Transfaculty Research Platform, Molecular & Cognitive Neuroscience, University of Basel, Basel, Switzerland
Titel des Posters: „Negative Correlation between Chronic Hypothalamic Pituitary Adrenal Axis Activation and Telomere Length in a High-Risk Sample of Young Adults”

Preisträgerin: Clotilde Vivet, Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Titel des Posters: „Modulation synaptischer Langzeitplastizität durch Hydroxynorketamin (HNK)“

 

DGPPN-Best-FV-Abstracts (Dotierung: 8 x 500 Euro)

Auszeichnung für die besten eingereichten Abstracts für Freie Vorträge auf dem DGPPN Kongress. 

Preisträger: Janik Goltermann, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Titel der Arbeit: „Gray Matter Correlates of Childhood Maltreatment: Investigation of Robustness and Replicability in a Multi-Cohort Voxel-Based Analysis of 2952 Adults“

Preisträgerin: Dr. Sarah Kohl, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
Titel der Arbeit: „DECIDE: Ein Projekt zur Reduktion sedierender Psychopharmaka bei Heimbewohner*innen mit Demenz“

Preisträger: Sven Mengel, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim
Titel der Arbeit: „Praxistrainer:innen-Deeskalation – Praxistest bestanden“

Preisträger: Constantin Yves Plessen, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Titel der Arbeit: „The Robustness of the Efficacy of Digital Interventions for Anxiety: An Umbrella Review and Multiverse Meta-Analysis“

Preisträgerin: Lisa Schmidt, Philipps-Universität Marburg
Titel der Arbeit: „Subklinischer vulnerabler Narzissmus und dessen Assoziation zu fronto-limbischen Faserzügen"

Preisträger: Spyridon Siafis, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
Titel der Arbeit: „The Clinical Relevance of PANSS-Derived Criteria of Relapse in Schizophrenia Trials: an Evaluation Using Equipercentile Linking and Diagnostic Test Accuracy Meta-Analysis“

Preisträger: Doniali Tarhini, Uniklinik Freiburg
Titel der Arbeit: „Schnell wirkende Antidepressiva – alles eine Frage der Plastizität?“

Preisträgerin: Hui Wu, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
Titel der Arbeit: „Dose-Response Meta-Analysis of Antipsychotic-Induce“
 

 


 

 

 

 

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