Die Neuropsychiatrie beschäftigt sich mit organisch bedingten kognitiven und psychischen Störungsbildern und bewegt sich somit im Grenzbereich der Fächer Neurologie und Psychiatrie. Nicht zuletzt wegen deutlicher Fortschritte in der Forschung spielt sie eine zunehmend wichtige klinische Rolle. Das Referat „Neuropsychiatrie“ der DGPPN möchte aktuelle neuropsychiatrische Entwicklungen bekannt machen sowie die Fort- und Weiterbildung in dieser Disziplin stärken.
Hinter psychischen Störungen können krankhafte organische Mechanismen stecken wie Entzündungen, Infektionen, Stoffwechselstörungen, Mikroblutungen oder Tumore. Zum Beispiel sind aktuellen Studien zufolge möglicherweise bis zu zehn Prozent der Schizophrenien auf eine autoimmun vermittelte Entzündung des zentralen Nervensystems zurückzuführen, bei der sich das Immunsystem gegen körpereigenes Hirngewebe richtet. Als klassische neuropsychiatrische Erkrankungen gelten Epilepsien, neurodegenerative Erkrankungen wie Morbus Huntington, frontotemporale Demenz und Alzheimer Krankheit, Basalganglien-Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder Autismus-Spektrum-Störungen.