Erstes eMEN Event in Deutschland auf dem Weltkongress 2017: der Rückblick

Das deutschlandweit erste eMEN Seminar fand im Rahmen des Weltkongresses der Psychiatrie in Berlin am 12. Oktober 2017 statt. Die Veranstaltung, die sich sowohl an Kongressteilnehmer als auch die interessierte Öffentlichkeit richtete, zählte rund 180 Teilnehmer. Zu Gast waren insgesamt acht renommierte E-Mental-Health-Experten sowie 13 Start-ups, die ihre Produktentwicklungen vorstellten.

Unter der Überschrift „E-Mental-Health: Praktische Einblicke in die Welt internetbasierter Interventionen“ trafen sich etwa 180 Interessierte darunter Ärzte, Therapeuten, E-Mental-Health-Entwickler, Start-Up Gründer, Studenten und andere Gesundheitsexperten. 

Das Programm umfasste Vorträge zu aktuellen Forschungsergebnissen, Erfahrungsberichte von Anwendungen in der Praxis sowie Diskussionen zu bestehenden Herausforderungen auf dem Gebiet der digitalen Interventionen und offene Arbeitsfelder. Um die Entwickler der Anwendungen zu unterstützen, wurde in einem Start-Up Slam sieben jungen Unternehmern die Möglichkeit gegeben ihr Produkt zu präsentieren.

Ausgerichtet wurde das Seminar von der DGPPN und dem Aktionsbündnis für seelische Gesundheit. 
Dr. Iris Hauth (Past President DGPPN) und Prof. Dr. Wolfgang Gaebel (Vorsitzender des Aktionsbündnisses für seelische Gesundheit) hießen die Teilnehmer willkommen und eröffneten die Veranstaltung.

Zunächst berichtete Oyono Vlijter (Arq Foundation) über die Ziele und den Umfang des eMEN Projekts. Prof. Dr. Gerhard Andersson (Universität Linköping, Schweden) gab Einblicke in die Erfahrungen in der klinischen Anwendung von Internet Interventionen in Schweden und präsentierte zugehörige Forschungsergebnisse. Nach diesem Vortrag stellte Dr. Jan Philipp Klein (Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck) die Notwendigkeit von Qualitätskriterien für Internet Anwendungen im Bereich psychischer Gesundheit dar und präsentierte erste Entwürfe. Dr. Rüdiger Zwerenz (Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz) zeigte Daten aus den Erfahrungen mit therapiestützenden Online-Programmen im Klinikalltag. Prof. Dr. Dirk Lehr (Leuphana Universität Lüneburg) hielt einen Vortrag über Perspektiven und Grenzen von Selbsthilfe Programmen und Dr. Youssef Shiban (Universität Regensburg) gab einen Einblick in die Nutzung virtueller Realität für die Psychotherapie.

Um mit digitalen Interventionen in Kontakt zu kommen und die Vernetzung zwischen Entwicklern, Anwendern und Experten zu stärken, wurden 13 Start-Ups und junge Unternehmen eingeladen, die Anwendungen im Bereich psychischer Gesundheit bereitstellen. Über eine offene Ausschreibung (unter anderem über die Homepage der DGPPN zugänglich) konnten sich die Unternehmen im Vorfeld anmelden. Alle Unternehmen erhielten die Möglichkeit ihre Produkte an einem Stand vorzustellen. Die Teilnehmer konnten sich hier informieren, Kontakte knüpfen und die verschiedenen Anwendungen ausprobieren. Im Start-Up Slam stellten sich sieben Unternehmen in einem kurzen, 5-minütigen Vortrag vor. Start-ups und Unternehmen vor Ort waren Arya, C2Care, Selfapy, Bluebird Technologies, Moodgym, Pesky gNATS, Telepsy, minddistrict, Psyrena, HausMed Coachings, Instahelp, WeMingo und das Get.On Institut.

Die Veranstaltung zeigte einmal mehr, dass E-Mental-Health Anwendungen ein vielversprechender Markt in der Gesundheitsversorgung sind. Innovative Anwendungen und Computerprogramme drängen in großer Zahl auf den Markt. Zukünftige Herausforderungen werden sein, die Qualität dieser Produkte zu sichern und in die öffentliche Gesundheitsversorgung zu implementieren.

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