DGPPN-Empfehlungen für eine verbesserte stationäre Versorgung 

Immer mehr Menschen suchen wegen psychischer Beschwerden eine psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung. Der Versorgungsdruck in psychiatrischen Kliniken und Fachabteilungen steigt. Um eine gute, am Bedarf der Patientinnen und Patienten ausgerichtete Behandlung jetzt und in Zukunft sicherzustellen, sind dringend Reformen der Versorgungsstrukturen erforderlich. Die DGPPN hat Positionen erarbeitet, die gewährleisten sollen, dass Patientinnen und Patienten auch in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel die Behandlungen erhalten, die sie benötigen. 

Prof. Dr. Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank
President Elect der DGPPN:

„Die DGPPN-Empfehlungen für eine verbesserte psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung aus dem Krankenhaus sollen es den Kliniken ermöglichen, Patientinnen und Patienten bedarfsorientiert zu behandeln. Das fängt damit an, dass wir Behandlungen dort ermöglichen müssen, wo sie gebraucht werden, also dort, wo die Menschen leben, die sie benötigen.

Wir schlagen deshalb eine populationsbezogene Versorgungsplanung mit Versorgungsverpflichtung vor. So kann gewährleistet werden, dass Krankenhäuser Versorgungsverantwortung für die gesamte Population in ihrem Versorgungsgebiet übernehmen und dafür auch entsprechende finanzielle Mittel erhalten. Globalbudgets sollen zudem die Möglichkeit schaffen, dass Kliniken flexibel darüber entscheiden können, welches Behandlungs-Setting und welche Intensität der Behandlung für den individuellen Patienten und die individuelle Patientin am besten geeignet sind.

Wir müssen außerdem sicherstellen, dass das Versorgungssystem für die Betroffenen leicht zugänglich ist, so dass Erkrankungen wirksamer behandelt werden können und nicht chronifizieren. Der ambulante Sektor sollte perspektivisch auch dahingehend gestärkt werden, dass flexible und bedarfsadaptierte Behandlungen auch für schwer psychisch erkrankte Menschen möglich sind.

Wenn wir schließlich eine gute, ärztliche Steuerung durch das System ermöglichen und durch Präventionsangebote dafür sorgen, dass weniger Menschen schwer erkranken, können wir allen Betroffenen auch in Zukunft eine individualisierte und optimale Behandlung durch das Krankenhaus ermöglichen.“

Kongressveranstaltungen zum Thema
  • Mi, 12:00 Uhr, Symposium: Bemessung des Personalbedarfs in der Psychiatrie und Psychosomatik – Ergebnisse aus der Evaluation des Plattformmodells (London 3)
  • Do, 13:45 Uhr, Lecture Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank: Die Zukunft der psychiatrischen Krankenhausversorgung – zwischen Flexibilisierung, Spezialisierung und regionaler Verantwortung (Saal A3)
  • Fr, 15:30 Uhr, Symposium: Globale Psychiatriebudgets im Krankenhaus: von der Modellprojekterfahrung zur Option in der Regelversorgung (Paris 2)

 

DGPPN-Expertin: Prof. Dr. Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank 

Die künftige Präsidentin der DGPPN ist Ärztliche Direktorin des psychiatrischen Fachkrankenhauses LVR-Klinik Köln, Fachliche Direktorin Forschung des LVR-Instituts für Forschung und Bildung und leitet dort die Sparte Versorgungsforschung. 


Stand: November 2024

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Dipl.-Psych. Katja John
Pressestelle
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