19.02.2020 | PresseInformation

Familienministerin Dr. Giffey besucht die Charité

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey (SPD) hat gestern die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité – Universitätsmedizin Berlin besucht. Im Fokus der Gespräche standen die Verbesserung der Situation von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Familien mit psychisch erkrankten Elternteilen sowie Maßnahmen für eine effiziente Frühbehandlung von psychischen Erkrankungen.

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey besuchte das Früherkennungszentrum für beginnende Psychosen sowie eine Akutstation. Begleitet wurde sie von DGPPN-Präsident Prof. Dr. Dr. Andreas Heinz, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Charité Mitte, und Prof. Dr. Heyo Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Bei ihrem Besuch informierte sich die Ministerin über den Alltag und die Problemlagen von Patienten, Angehörigen, Ärzten, Therapeuten und Pflegenden. So konnte sich die Ministerin auch ein Bild von den Herausforderungen einer multiprofessionellen und SGB-übergreifenden Unterstützung von Familien mit psychisch erkrankten Elternteilen machen.

Dr. Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: „Eltern mit einer psychischen oder einer Suchterkrankung fällt es oft schwer, sich Hilfe für sich und ihre Kinder zu holen. Das führt dazu, dass die vielen guten Angebote der Kinder- und Jugendhilfe gerade bei den Familien nicht ankommen, die besonders dringend Unterstützung brauchen. Aus diesem Grund hat die interdisziplinäre Arbeitsgruppe "Kinder psychisch- und suchterkrankter Eltern" unter Federführung des Bundesfamilienministeriums Empfehlungen erarbeitet, die unter anderem in unserem Gesetzentwurf zur Modernisierung der Kinder- und Jugendhilfe aufgegriffen werden sollen. Wir arbeiten daran, dass es für erkrankte Eltern und für deren Kinder einfacher wird, sich genau die Hilfe zu holen, die sie benötigen. Deshalb wollen wir einen Rechtsanspruch auf Alltagsunterstützung und die Möglichkeit für Kinder und Jugendliche schaffen, sich auch ohne Einverständnis ihrer Eltern und ohne Krisen- oder Notlage Beratung und Hilfe beim Jugendamt zu holen.“

Prof. Dr. Heyo Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité: „Als Universitätsmedizin ist es unsere Aufgabe, die Forschung zu psychischen Erkrankungen zu intensivieren. Hierfür braucht es eine breit aufgestellte, exzellente Forschungsinfrastruktur und Expertise auf universitärem Niveau. Mit Charité Mental Health, einer Plattform für psychische Erkrankungen, werden die Forschungsanstrengungen im Bereich der psychischen Erkrankungen an der Charité vernetzt. Dadurch können wir die Voraussetzungen für bessere Prävention, Diagnose und Therapie im Sinne einer bedürfnisgerechten Versorgung schaffen.“

Prof. Dr. Dr. Andreas Heinz, DGPPN-Präsident und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Charité Mitte: „Unsere Klinik bietet individuell zugeschnittene Angebote für die ganze Bandbreite an psychiatrischen Bedarfslagen. Dabei legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Früherkennung und -behandlung von psychischen Erkrankungen. Denn das rechtzeitige Erkennen und die frühzeitige Behandlung von beginnenden Erkrankungen kann entscheidend für den Behandlungserfolg sein. Handlungsbedarf sehen wir auch als Fachgesellschaft insbesondere beim flächendeckenden Angebot von niedrigschwelligen Früherkennungszentren und dem Aufbau von sogenannten Transitionsstationen. Das sind Stationen, die sich auf die Behandlung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen am Übergang Kinder- und Jugendpsychiatrie in die Erwachsenenpsychiatrie spezialisiert haben.“

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