29.09.2017 | Pressestatement

Krankheitskostenrechnung: politischer Masterplan für psychische Erkrankungen unverzichtbar 


Heute hat das Statistische Bundesamt die neueste Krankheitskostenrechnung veröffentlicht. Diese unterstreicht die immense Bedeutung psychischer Erkrankungen für die gesamte Volkswirtschaft. Aus Sicht von DGPPN-Präsident Professor Arno Deister müssen diese deshalb in der kommenden Legislatur einen Schwerpunkt in der Gesundheitspolitik bilden.

„Wenige Tage nach der Bundestagswahl machen die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Daten deutlich, dass psychische Erkrankungen in der kommenden Legislaturperiode ein Schwerpunktthema darstellen müssen. Denn mit Krankheitskosten von über 44 Milliarden Euro gehören sie zu den ganz zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Ihr Anteil an den gesamten Krankheitsausgaben ist weiter gestiegen, die indirekten Kosten – zum Beispiel durch Arbeitsunfähigkeit – sind hier nicht einmal berücksichtigt. Doch Depressionen, Angststörungen und die vielen anderen psychischen Leiden sind weit mehr als ein Kostenfaktor. Sie stellen für die betroffenen Menschen eine hohe Belastung dar und wirken sich auf alle Lebensbereiche aus – auf Familie, Partnerschaft, das soziale Umfeld und die Arbeit. Wir benötigen deshalb einen politischen Masterplan für die psychische Gesundheit: Forschung, Prävention, Behandlung und Teilhabe sind die vier zentralen Felder, auf welchen die neue Bundesregierung aus Sicht der DGPPN aktiv werden muss, damit die Betroffenen die Hilfe und Unterstützung erhalten, die sie so dringend benötigen. Nur so lassen sich die volkswirtschaftlichen Folgen psychischer Erkrankungen nachhaltig eindämmen. Wenn die politischen Parteien jetzt in die Koalitionsverhandlungen einsteigen, haben sie Gelegenheit, der psychischen Gesundheit den Stellenwert beizumessen, den sie für die Menschen in Deutschland schon längst hat.“


Weltkongress der Psychiatrie in Berlin
Vom 8. bis 12. Oktober 2017 trifft sich auf dem Weltkongress der Psychiatrie in Berlin die internationale Forscherszene auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit. Rund 10.000 Teilnehmer aus 130 Nationen werden in der Messe Berlin erwartet, das wissenschaftliche Programm umfasst über 900 Einzelveranstaltungen: Im Fokus stehen pressierende Themen aus Wissenschaft, Versorgung, Politik und Gesellschaft. Journalistinnen und Journalisten können sich ab sofort online für den Kongress akkreditieren

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