v.l.: Dr. Hauth, Prof. Dr. Dr. Sartorius (c) Claudia Burger
v.l.: Dr. Hauth, Prof. Dr. Dr. Sartorius (c) Claudia Burger
"Es ist mir eine persönliche und außerordentliche Freude, die Wilhelm-Griesinger-Medaille heute an Prof. Norman Sartorius zu verleihen. Der Vorstand der DGPPN würdigt damit seine besonderen Verdienste im Zusammenhang mit epidemiologischen Fragen zur Schizophrenie und Depression sowie seine wertvollen Beiträge im Bereich der Versorgungsforschung und Sozialpsychiatrie. Er setzte sich während seiner gesamten Laufbahn auch immer für die Rechte von psychisch Kranken ein und kämpfte gegen Stigmatisierungen und Vorurteile.
Norman Sartorius studierte Medizin und promovierte 1958 an der Universität von Zagreb (Kroatien). Fünf Jahre später wurde er Facharzt für Neurologie und Psychiatrie. Sein Studium der Psychologie schloss er 1962 ab und schloss auch hier wenige Jahre später mit dem Doktortitel ab. Mit einem Stipendium des British Council war er im Anschluss einige Zeit an der University of London tätig.
1967 nahm Norman Sartorius seine Arbeit bei der World Health Organisation (WHO) auf und leitete die Abteilung zur Epidemiologie psychischer Erkrankungen. Von 1977–1993 war er Direktor der Division of Mental Health der WHO. Von 1993–1999 war er Vorsitzender der World Psychiatric Association (WPA) und von 1999–2000 der Association of European Psychiatrists (EPA).
Professor Sartorius hatte im Laufe seiner beispiellosen Karriere zahlreiche Professuren, Gastprofessuren und Lehraufträge an verschiedenen Universitäten weltweit inne, u. a. in Zagreb, London, New York, Paris, Peking, Prag und Genf. Er hat über 300 wissenschaftliche Artikel veröffentlicht, ist Mitherausgeber mehrerer Zeitschriften und hat an zahlreichen Büchern als Autor oder Herausgeber mitgewirkt.
Norman Sartorius ist einer der prominentesten und einflussreichsten Psychiater unserer Zeit und ich freue mich deshalb außerordentlich, Ihnen, werter Herr. Prof. Sartorius, die Wilhelm-Griesinger Medaille stellvertretend für den Vorstand übergeben zu dürfen." Dr. Iris Hauth