Einsatzkräfte erleben durch ihre Tätigkeit immer wieder psychisch belastende Situationen. Seit einigen Jahren konzentriert sich bei der DGPPN ein spezifisches Fachreferat auf diese wichtige Patientengruppe. Dabei stehen psychische Störungen nach Gewalterleben und Bedrohung, aber auch nach Exposition mit Gewalt- und Unfallopfern oder nach Schusswaffengebrauch im Fokus.
Das Referat „Psychiatrie und Psychotherapie für Einsatzkräfte“ beschäftigt sich mit einer Berufsgruppe, die sich in ihrem Arbeitsalltag immer wieder in psychisch belastenden Einsätzen befinden – und zwar im In- und Ausland: z. B. Soldaten der Bundeswehr, Angehörige der Polizei, Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks oder auch medizinisches Personal. Im Zentrum stehen dabei psychische Störungen nach Situationen, in welchen die Betroffenen Gewalt oder Bedrohung erlebt haben, mit Gewalt- und Unfallopfern konfrontiert waren oder ihre Schusswaffe gebrauchen mussten. Die Folgen dieser Erfahrungen können affektive Störungen, Suchterkrankungen oder Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) sein. Mit der steigenden Zahl der Auslandseinsätze der Bundeswehr steigt beispielsweise die Zahl der Soldaten, die nach ihrer Rückkehr an einer PTBS erkranken. Dadurch wächst auch der Bedarf an Experten.
Das Referat nimmt aktuelle Fragen der Einsatzpsychiatrie und -psychotherapie sowohl in wissenschaftlicher Hinsicht als auch unter dem Aspekt der Patientenversorgung in den Fokus. Bei seinen Aktivitäten arbeitet es eng mit nationalen und internationalen Fachgesellschaften zusammen. Dabei stehen neben dem Austausch aktueller Forschungsergebnisse Aspekte der Weiterbildung im Vordergrund. Perspektivisch will sich das Referat auch mit Fragen der Leitlinienentwicklung beschäftigen.