Menschen mit psychischen Erkrankungen sind überdurchschnittlich häufig von Adipositas, Diabetes oder anderen metabolischen Störungen betroffen – mit teils gravierenden Folgen für Lebensqualität und Lebenserwartung. Psychiatrische Medikamente können diese Prozesse zusätzlich verstärken, etwa durch Gewichtszunahme, Appetitveränderungen oder die Entwicklung einer Insulinresistenz. Dennoch bleiben ernährungsbezogene Fragen in der psychiatrischen Praxis häufig unbeantwortet, und metabolische Veränderungen werden nicht immer adäquat erkannt oder behandelt.
Das DGPPN-Referat Ernährung, Stoffwechsel und Psychische Gesundheit setzt hier an: Es vernetzt Fachkräfte, fördert praxisrelevante Forschung und entwickelt innovative und konkrete Versorgungsansätze – für eine Psychiatrie, die somatische Aspekte konsequent mit einbezieht.
Das Referat widmet sich der engen Wechselwirkung zwischen Ernährung, Stoffwechselveränderungen und psychischen Erkrankungen. Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse praxisnah in Prävention, Diagnostik und Therapie zu überführen – im Sinne eines modernen bio-psycho-sozialen Verständnisses von Gesundheit und Krankheit.
Im Mittelpunkt stehen die Förderung des gesunden Lebensstils, der gezielte Einsatz ernährungsmedizinischer und metabolischer Interventionen im psychiatrischen Kontext sowie die Stärkung der fachlichen Kompetenz im Umgang mit Gewichtszunahme und anderen metabolischen Nebenwirkungen psychotroper Medikamente. Durch einen interdisziplinären und diagnoseübergreifenden Ansatz sollen innovative Versorgungsmodelle entwickelt und etabliert werden, die den komplexen Wechselwirkungen zwischen Ernährung, Stoffwechsel und Psyche gerecht werden - mit dem Ziel, Lebensqualität und Lebenserwartung psychisch erkrankter Menschen nachhaltig zu verbessern.
Wenn Sie über die Tätigkeiten des Referats Ernährung, Stoffwechsel und psychische Gesundheit informiert werden möchten oder sich aktiv einbringen möchten, so schreiben Sie gerne eine E-Mail an die Leitung des DGPPN-Referats.