(c) European Brain Council
Das European Brain Council (EBC), seine Mitgliedsorganisationen – darunter auch das German Brain Council – sowie 100 weitere Partner rufen dazu auf, der Gesundheit des Gehirns auf der Gesundheits- und Forschungsagenda der EU einen höheren Stellenwert einzuräumen. Im Rahmen der Kampagne „No Health Without Brain Health“ („Keine Gesundheit ohne Gehirngesundheit“) fordern sie Interessengruppen, politische Entscheidungsträger und die breite Öffentlichkeit auf, sich für das Thema Gehirngesundheit einzusetzen.
Die Kampagne zielt darauf ab, die Gehirngesundheit, die Forschung dazu sowie die Versorgung der mit einer Gehirnerkrankung lebenden Menschen in ganz Europa deutlich zu verbessern. Zu Gehirnerkrankungen gehören beispielsweise die neurodegenerative Erkrankung Alzheimer-Demenz oder psychiatrische Erkrankungen wie Depression und Schizophrenie. Auch Schädel-Hirn-Traumata gehören zu den erworbenen Erkrankungen des Gehirns und können Menschen in jeder Lebensphase treffen. In Deutschland leben über 18 Millionen Menschen mit psychischen Erkrankungen und über 11 Millionen Menschen mit neurologischen Erkrankungen.
1. Einrichtung einer interfraktionellen Arbeitsgruppe des Europäischen Parlaments für Gehirngesundheit und -forschung: Diese interfraktionelle Arbeitsgruppe soll dafür sorgen, dass die Gesundheit des Gehirns ein zentrales Thema in den politischen Diskussionen der EU bleibt.
2. Unterstützung für nationale und EU-Gehirnpläne: Die Kampagne setzt sich für die fortgesetzte Entwicklung nationaler Gehirnpläne und eine umfassende europäische Strategie für Gehirngesundheit ein.
Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde unterstützt diese Forderungen ausdrücklich.
Prof. Dr. med. Andreas Meyer-Lindenberg, Präsident der DGPPN: „Gerade psychische Erkrankungen verursachen eine enorme Krankheitslast und haben andererseits auch aktuelle Forschungschancen. Die aktuelle EBC Kampagne No health without brain health soll die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Politik verstärkt auf das wichtige Thema der Gehirngesundheit lenken und formuliert darüber hinaus auch konkrete Ziele wie die Implementierung einer Arbeitsgruppe des Europäischen Parlaments für Gehirngesundheit und -forschung.“
In Deutschland hat das European Brain Council bereits im Jahr 2022 eine Agenda für einen Deutschen Gehirnplan vorgelegt. Diese skizziert wichtige Schritte in den Bereichen Prävention, Diagnose, Therapie und Forschung und soll Ansatzpunkt für eine gesellschaftliche Diskussion sowie für konkrete politische Weichenstellungen sein.