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Die Cannabis-Legalisierung wird kommen. Nachdem der Bundestag das Gesetz im Februar beschlossen hat, hat es nun auch den Bundesrat passiert. Damit ist Cannabis aus dem privaten oder gemeinschaftlichen Eigenanbau zukünftig legal. Mit Blick auf die psychische Gesundheit vor allem von jungen Menschen, braucht es aus Sicht der DGPPN umfängliche Maßnahmen, um negative Folgen zu vermeiden. Die Fachgesellschaft fordert daher umfassende Präventionsprogramme, aussagekräftige Studien und eine verbesserte Ausstattung von Einrichtungen der Suchtberatung und Suchtbehandlung. Damit bekräftigt die sie ihre Forderungen, die sie seit Beginn der Legalisierungs-Debatte gestellt hat. Die Umsetzung ist nun drängender denn je.
Aufklärung und Prävention im Umgang mit Cannabis müssen jetzt zentral werden, um vor allem junge Menschen über die gesundheitlichen Risiken aufzuklären. Aus Sicht der DGPPN sind die im Cannabisgesetz vorgesehenen Maßnahmen zum Jugendschutz und zur Prävention derzeit unzureichend. Zwar hat der Bundesminister für Gesundheit Prof. Dr. Karl Lauterbach kurz vor der Entscheidung des Bundesrates zugesagt, diese Mittel aufzustocken. Die geplanten Maßnahmen umfassen bislang allerdings überwiegend Selbstinformationen und Internet-Kampagnen. Die DGPPN hält weitergehende Maßnahmen wie niedrigschwellige Informationsangebote und Veranstaltungen in Schulen, Berufs- und Hochschulen für unerlässlich.
Forschung zu den Auswirkungen des Cannabisgesetzes ist aus Sicht der medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaft von großer Bedeutung. Allerdings ist hierfür derzeit nur eine Finanzierung über einen Zeitraum von vier Jahren vorgesehen. Das reicht nicht aus, um die langfristigen Folgen der Gesetzesänderung zu erfassen. Zudem hätten detaillierte Vorab-Studien schon vor der Gesetzesänderung angeschoben werden müssen. Die DGPPN fordert, dass die Forschung im Bereich Cannabis intensiviert wird und eine nachhaltige Finanzierung und langfristige Perspektive erhält.
Es ist davon auszugehen, dass in Folge der Legalisierung mehr Menschen Cannabis konsumieren werden und damit auch die Häufigkeit problematischer Konsummuster ansteigen wird. Daher ist es aus Sicht der DGPPN unerlässlich, Einrichtungen der Suchtberatung und der Suchtbehandlung besser auszustatten und zu finanzieren. Ziel muss es sein, dass Menschen, die eine Abhängigkeiten oder weitere psychische und soziale Probleme entwickeln, frühzeitig mit guten Beratungs- und Behandlungsangebote unterstützt werden können.