30.11.2018 | Pressemitteilung

Erkennen, erhalten, schützen: Wie Prävention die psychische Gesundheit stärkt – welche Angebote gibt es für Betroffene? Was können Angehörige tun?

Prävention psychischer Erkrankungen ist eines der zentralen Themen auf der Agenda des diesjährigen DGPPN Kongresses. Jeder Vierte in Deutschland leidet mindestens einmal im Jahr an einer psychischen Störung. Was kann getan werden, um psychische Erkrankungen gar nicht erst entstehen zu lassen? Damit beschäftigt sich die Fachwelt in diesen Tagen in Berlin.

Die meisten psychischen Erkrankungen manifestieren sich bereits in den ersten Lebensjahrzehnten und können früh Einfluss auf das weitere Leben nehmen. Betroffene leiden nicht nur emotional und körperlich, die Belastung durch seelisches Leiden begleitet sie oft über einen langen Zeitraum. Die Folge sind soziale Probleme und ein hoher Verlust an Lebensqualität. Psychische Erkrankungen sind heute zweithäufigster Grund für Arbeitsunfähigkeit und erste Ursache für Frühberentung. Die volkswirtschaftliche Last, die durch psychische Erkrankungen verursacht wird, ist aufgrund der frühen Erstmanifestation der Krankheiten und ihrer Chronizität ebenfalls enorm. Dabei lassen sich psychische Erkrankungen vorzeitig erkennen und behandeln. Deshalb und auch, um die Zahl der Neuerkrankungen zu reduzieren, ist ein Umdenken von kurativen zu modernen, präventiven Konzepten in der Psychiatrie erforderlich. Hier setzen neue und innovative Modelle aus Diagnostik und Wissenschaft in Zukunft an, um psychischen Erkrankungen effektiv entgegenzuwirken. Ziel muss sein, das hohe Potenzial, das Früherkennung und neurobiologische und genetische Forschung bieten, zu nutzen und in die klinische Praxis zu überführen. „Ein gutes Beispiel ist Demenz“, erläutert Professor Steffi G. Riedel-Heller, Vorstandsmitglied der DGPPN, die Situation. „Wir brauchen eine bessere Aufklärung und mehr Wissen darüber, was uns geistig fit hält. Dass zum Beispiel bestimmte Aktivitäten eine wichtige Rolle spielen: Wie viel wir uns bewegen, wie wir uns ernähren, ob wir geistig aktiv sind und wie wir sozial eingebunden sind. Es macht Sinn, frühzeitig mit Prävention zu beginnen.“

Die DGPPN setzt sich deshalb für den Ausbau vorhandener gemeindenaher Versorgungsstrukturen und die Etablierung sowie den weiteren Ausbau von Präventiv- und Früherkennungszentren für psychische Erkrankungen ein. Aber Prävention psychischer Erkrankungen ist auch eine gesellschaftliche Aufgabe. Jeder ist aufgefordert, soziale Rahmenbedingungen und Lebenswelten so zu gestalten, dass gesundheitsförderliches Verhalten möglich und unterstützt wird. Hier ist die Gesellschaft als Ganzes gefordert.

Der DGPPN Kongress beschäftigt sich mit den gesellschafts- und versorgungsrelevanten Fragen: Was ist uns psychische Gesundheit wert? Was kann wirksam helfen, psychische Erkrankungen zu verhindern? Und was kann jeder Einzelne tun, um sich und seine Mitmenschen vor seelischem Leid zu bewahren? In verschiedenen Programmbeiträgen wird aufgezeigt werden, wie Gesundheitsförderung sinnvoll funktionieren kann.

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