In der Europäischen Union wird dem Thema Gehirngesundheit zunehmend politische Beachtung eingeräumt – auch dank der vielfältigen Initiativen des European Brain Council (EBC) und seiner nationalen Unterstützerorganisationen, darunter die DGPPN. Nun initiiert der EBC „Towards an EU Coordination Plan for the Brain“; die DGPPN unterstützt diese Forderung.
Forderung nach einheitlichem EU-Koordinierungsplan
Der EBC veröffentlichte im Januar 2025 seine Initiative „Towards an EU Coordination Plan for the Brain“. Der geforderte einheitliche EU-Koordinierungsplan soll die federführende Rolle Europas in Forschung und Innovation beim Thema Hirngesundheit stärken und dazu führen, die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und individuellen Auswirkungen von Hirnerkrankungen zu minimieren. Diese Forderung richtet sich an Entscheidungsträger der EU, da nur sie den politischen Rahmen und die Mittel bereitstellen kann, um Fortschritte der Mitgliedsstaaten nachhaltig zu begleiten und zu ermöglichen.
Kernaussagen: „EU Coordination Plan“
DGPPN unterstützt die Forderungen des EBC
Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde unterstützt diese Forderungen ausdrücklich.
Prof. Dr. med. Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank, Präsidentin der DGPPN: „Die Einrichtung der Interfraktionellen Arbeitsgruppe für psychische Gesundheit ist ein wichtiger und überfälliger Schritt hin zur politischen Verankerung des Themas Gehirngesundheit auf europäischer Ebene. Nun wird es notwendig, schon vorhandene nationale Strategien europaweit zu koordinieren. Aktuelle Forschungschancen müssen unbedingt effektiv genutzt werden, um die Prävention und Behandlung von Gehirnerkrankungen voranzutreiben, die zu den Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung in Europa zählen.“
In Deutschland hat der European Brain Council bereits im Jahr 2022 eine Agenda für einen Deutschen Gehirnplan vorgelegt. Diese skizziert wichtige Schritte in den Bereichen Prävention, Diagnose, Therapie und Forschung und soll Ansatzpunkt für eine gesellschaftliche Diskussion sowie für konkrete politische Weichenstellungen sein.