12.06.2020 | statement

DGPPN-Präsident Andreas Heinz zu Rassismus und psychische Gesundheit

„Der gewaltsame Tod von George Floyd hat die Welt schwer erschüttert. Rassismus, Diskriminierung und soziale Ausgrenzung gibt es auch in Deutschland, sie müssen immer und überall aufs Schärfste verurteilt werden. Menschen, die in ihrem Alltag rassistische Diskriminierung erleben, sind seelisch in hohem Maße belastet und von psychischen Erkrankungen bedroht. Psychisch krank zu sein, kann wiederum zu gesellschaftlicher Ausschließung führen. Eine unheilvolle Situation für alle Betroffenen. Deshalb sehen wir uns hier in der Verantwortung und haben vor Jahren das Fachreferat „Interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie, Migration“ gegründet. Zusammen mit unserem Referat und einer Arbeitsgruppe von Expertinnen und Experten mit Bezug zu den am stärksten betroffenen Communities setzen wir uns in der DGPPN intensiv mit den Auswirkungen von Rassismus und Diskriminierung auf die psychische Gesundheit und der Rolle des Rassismus in der Geschichte der Psychiatrie auseinander. Eine Aufgabe, zu der wir uns gerade hier in Deutschland verpflichtet sehen. Wir rufen die Politik, Institutionen und Wissenschaftsförderung auf, das Thema der sozialen Ausschließung, alle Formen der Diskriminierung und des Rassismus und deren Bedeutung für die psychische Gesundheit der Betroffenen verstärkt auf die Agenda zu setzen. Vorfälle auch aus der jüngsten Vergangenheit zeigen, wie wichtig es ist, Rassismus in jedweder Form auch in Deutschland entgegenzutreten. Jeder einzelne Fall ist ein nicht zu überhörendes Alarmsignal.“

Das Thema „Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung“ wird auf dem diesjährigen digitalen DGPPN Kongress einen besonderen Schwerpunkt bilden. Eine Arbeitsgruppe hat verschiedene Beiträge und Diskussionsforen zu diesem Thema entwickelt, die der Fachwelt und Interessierten dann im Rahmen eines breiten Angebots an digitalen Veranstaltungsformaten zur Verfügung stehen.

Mehr Informationen
DGPPN-Referat Interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie, Migration

Erklärung gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung

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