04.01.2024 | Veröffentlichung und Info-Veranstaltung

Empfehlungen für das Delir- und Demenz-Screening im Krankenhaus

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Ältere Menschen ab 65 Jahren, die im Krankenhaus behandelt werden, zeigen häufig kognitive Probleme, meist Demenz- oder Delir-Syndrome. Insbesondere das Delir ist mit kurzfristigen Komplikationen verbunden und erhöht zudem das Risiko für ein früheres Versterben oder eine Pflegebedürftigkeit. Damit medizinisches Personal kognitive Beeinträchtigungen möglichst frühzeitig erkennen und in der weiteren Behandlung angemessen berücksichtigen kann, hat die DGPPN zusammen mit vier weiteren Fachgesellschaften Empfehlungen für ein systematisches Demenz- und Delir-Screening sowie das Delir-Management in Krankenhäusern erarbeitet. Das Empfehlungspapier ist jetzt erschienen. Am Dienstag, den 23. Januar 2024 findet zudem eine kostenfreie Online-Info-Veranstaltung zum Thema statt.

Aktuellen Studien zufolge entwickelt etwa jede fünfte Person in der Altersgruppe ab 65 Jahren, die stationär versorgt wird, eine Demenz, und etwa 30 Prozent ein sogenanntes Delir. Besonders bei Personen, die bereits an Demenz leiden, steigt das Risiko, ein Delir zu entwickeln. Dieses Delir ist nicht nur mit kurzfristigen Komplikationen verbunden, sondern erhöht auch das Risiko für ein früheres Versterben oder für eine Pflegebedürftigkeit.

Aufgrund dieser Häufigkeiten und Risiken, die mit Demenz- und Delir-Syndromen verbunden sind, braucht es eine Screening-Strategie, mit der kognitive Störungen möglichst frühzeitig erkannt und in der weiteren Behandlungsplanung berücksichtigt werden können. Hierzu wurden multimodale Programme entwickelt, die verschiedene Ansätze kombinieren und in Kliniken bei der Behandlungsplanung für ältere Patientinnen und Patienten Anwendung finden sollten. Je nach Bereich wird für Normalstationen, Notaufnahmen, perioperativen sowie intensivmedizinischen Abteilungen ein angepasstes Vorgehen empfohlen.

Die veröffentlichten Empfehlungen für das Delir- und Demenz-Screening sowie Delir-Management im Krankenhaus geben eine umfassende Übersicht verschiedener Instrumente für Screenings auf Risikoprofile im Alter, kognitiven Störungen sowie Delirs. Darüber hinaus sind Konzepte zur Delir-Prävention und zum Delir-Management gelistet sowie umfangreiche Angaben zu wissenschaftlichen Quellen. Erarbeitet

Das Empfehlungspapier wurde im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie von diesen fünf Fachgesellschaften vorgelegt: Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP), Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG), Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) und Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) war ebenfalls am Entwicklungsprozess beteiligt und unterstützt die Empfehlungen.

Digitale Info-Veranstaltung am 23. Januar 2024

Am Dienstag, den 23. Januar 2024 findet von 14 bis 15 Uhr eine Online-Informationsveranstaltung zu den Empfehlungen für das Delir- und Demenz-Screening sowie Delir-Management im Krankenhaus statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei und richtet sich insbesondere an Entscheidungsträgerinnen und -träger in Kliniken. Die Anmeldung ist über die Website der Nationalen Demenzstrategie möglich.

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