07.09.2017 | Pressestatement

Suizide lassen sich verhindern

Welttag der Suizidprävention am 10. September 2017

Jedes Jahr nehmen sich weltweit mehr als 800.000 Menschen das Leben. Unter den 15- bis 29-Jährigen sind Suizide heute sogar die zweithäufigste Todesursache. Anlässlich des Welttages zur Suizidprävention ruft DGPPN-Präsident Professor Arno Deister deshalb dazu auf, der Prävention von Suiziden höchste Priorität beizumessen. 

„Alle 40 Sekunden stirbt irgendwo auf der Welt ein Mensch an Suizid. Noch weit mehr Menschen versuchen sich das Leben zu nehmen. Suizide treten in allen Altersstufen auf und verursachen mehr Tode als alle Kriege und Naturkatastrophen zusammen. In vielen Ländern ist die Suizidrate dramatisch hoch und liegt bei über 20 Fällen pro 100.000 Einwohner.

Die jüngsten Statistiken der WHO machen betroffen und zeigen, dass die Suizidprävention im Gesundheitswesen einen noch größeren Stellenwert einnehmen muss. Denn Suizide lassen sich verhindern: In Deutschland stehen bis zu 90 Prozent der Suizide in Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung, für die es effektive Therapien gibt. Umso wichtiger ist es, dass für die Betroffenen bundesweit niedrigschwellige Hilfs- und Unterstützungsangebote bereitstehen. Noch ist dies nicht ausreichend der Fall: So zeigen aktuelle Erhebungen, dass zum Beispiel 18 Prozent der Menschen mit schweren Depressionen gar nicht behandelt werden.

Gleichzeitig müssen wir auch das Wissen über Suizid und psychische Erkrankungen im Gesundheitswesen und in der Bevölkerung fördern. Denn den meisten Suiziden gehen Warnsignale voraus. Je besser diese erkannt werden, desto früher kann man die Betroffenen dazu ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Um Suizide zu verhindern, müssen wir aber auch mehr über deren Ursachen erfahren und die Forschung intensivieren. Noch gibt es viele offene Fragen, zum Beispiel was die Neurobiologie suizidalen Verhaltens anbelangt. Suizidprävention kann nur gelingen, wenn ihr Politik, Wissenschaft und Gesellschaft höchste Priorität beimessen. 

Das Thema bildet deshalb auch einen Schwerpunkt auf dem Weltkongress der Psychiatrie, der vom 8. bis 12. Oktober in Berlin stattfindet. Nationale und internationale Experten beleuchten den aktuellen Forschungsstand, diskutieren Präventionsansätze und zeigen Perspektiven für den psychiatrisch-psychotherapeutischen Alltag auf.“

Weltkongress der Psychiatrie in Berlin

Können sich Stress und Angst in das menschliche Erbgut einbrennen? Kommt die moderne Bildgebung schon bald den Ursachen vieler psychischer Erkrankungen auf die Spur? Welche Chancen bieten Apps bei der Therapie von Depressionen? Vom 8. bis 12. Oktober 2017 trifft sich auf dem Weltkongress der Psychiatrie in Berlin die internationale Forscherszene auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit. Journalistinnen und Journalisten können sich ab sofort für den Kongress akkreditieren.

Auszug aus dem Programm

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