21.03.2017 | Pressemitteilung

ADHS ist keine Castingshow:
Nachwuchsinitiative der DGPPN kämpft gegen Vorurteile

Bei Generation PSY dreht sich im Sommersemester alles um eine psychische Erkrankung, durch die ständig Aufruhr herrscht: ADHS, die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-störung. Jeder hat schon davon gehört, doch was sicht tatsächlich hinter den vier Buchstaben verbrigt, wissen die wenigsten. Hier setzt die neue Kampagne der DGPPN-Nachwuchsinitia-tive an und schafft klare Fakten. Kathrin Weßling, Journalistin und Social-Media-Redakteu-rin, erzählt im Interview, wie sie mit der Krankheit lebt, die fälschlicherweise nur mit Kindern assoziiert wird. Warum ADHS eben auch bei Erwachsenen ein Thema ist, verrät Deutschlands Top-ADHS-Spezialistin Alexandra Philipsen.

DSDS, GNTM, TVoG – diese Abkürzungen stehen für Castingshows wie „Deutschland sucht den Superstar“, „Germany’s Next Topmodel“ oder „The Voice of Germany“ und gehören längst zum alltäglichen Sprachgebrauch. Generation PSY rückt im bevorstehenden Sommersemester eine ganz andere Buchstabenkombination in den Mittelpunkt und stellt klar: „ADHS ist keine Castingshow.“

Lange galt ADHS als eine Krankheit, unter der vor allem Kinder und Jugendliche leiden. In der Bevölkerung hält sich diese falsche Annahme bis heute. Fakt ist aber, dass die sogenannte Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung auch Erwachsene plagen kann – und das nicht selten: Rund zwei bis drei Prozent der Bevölkerung sind betroffen. Die Journalistin und Social-Media Redakteurin Kathrin Weßling ist eine von ihnen. „Ich bin körperlich und psychisch immerzu extrem angespannt und unruhig. Ich kann kaum still sitzen und schlafen ist ein großes Problem“, verrät sie im Interview.

Was hinter den Symptomen steckt, erklärt die Expertin Alexandra Philipsen von der Uniklinik Oldenburg. „Bei ADHS sind bestimmte Regelkreise im Gehirn gestört, die beim Ordnen der Gedanken und beim Steuern von Motivation, Aufmerksamkeit und Aktivität eine entscheidende Rolle spielen“. Kurzum: Es herrscht Chaos im Kopf, weshalb ADHSler hektisch, unorganisiert und manchmal sogar aggressiv wirken. Wird die Erkrankung nicht erkannt und behandelt, gelingt es den Betroffenen nur schwer, ihren Alltag erfolgreich zu bewältigen. So rückt mancher Traum in weite Ferne für all diejenigen, die durch ihren ADHS-bedingten chaotischen Arbeitsstil den Anforderungen der Leistungsgesellschaft nicht entsprechen können.

Mit der neuen Kampagne setzt Generation PSY genau dort an, wo Klischees sich hartnäckig halten. Ab April erstrahlt das neue Kampagnenmotiv als Poster von Uni- und Klinikwänden und liegt zusätzlich als Postkarte zum Mitnehmen aus. Verständlich aufbereitetes Fachwissen und spannende Interviews sorgen auf www.generation-psy.de für fundierte Informationen und persönliche Einblicke.

Über Generation PSY
Wie und wo arbeiten Psychiater? Welche Krankheiten behandeln sie und welche Therapie-möglichkeiten stehen ihnen zur Verfügung? Mit generation-psy.de hat die DGPPN eine zielgruppengerechte Internetplattform entwickelt, die Antworten auf all diese und weitere Fragen rund um den Beruf gibt. Generation PSY bietet nicht nur Informationen und digitale Vernetzung, sondern auch Wissenstransfer und Kontakte. Generation PSY hat sich zum Ziel gesetzt, junge Menschen für den Psychiaterberuf zu begeistern und gleichzeitig mit Klischees und Vorurteilen aufzuräumen. Seit dem Start im Juni 2016 ist ADHS das mittlerweile dritte Schwerpunktthema, dem sich die Nachwuchsinitiative widmet. Die beiden Vorgängerkampagnen standen unter dem Motto „Bipolar hat nichts mit Klimawandel zu tun“ und „Borderline ist kein Fashionblog“.

Mehr erfahren: www.generation-psy.de

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